Stellvertretend für zahlreiche Fußeingriffe führe ich als häufigste Krankheitsbilder die der Großzehe auf:
Hallux valgus (Ballenfuß)
Als Hallux valgus bezeichnet man eine Fehlstellung, bei der der Mittelfußknochen zum Fußinnenrand ausweicht und die Großzehe nach außen weg knickt und sich dabei den mittleren Zehen nähert. Gleichzeitig bildet sich an der Fußinnenseite eine mitunter starke Wölbung.
Neben einer erblichen Belastung kann falsches Schuhwerk zu den Ursachen für diese Fehlbildung gehören.
Ein Hallux valgus ist jedoch weit mehr als nur ein kosmetisches Problem und sollte deshalb von einem Orthopäden behandelt werden, ansonsten können langfristige Beschwerden die Folge sein, wie z. B.
- Schmerzen im Zehenballen
- Verdrängung der Kleinzehen, die weitere Fußdeformationen zur Folge haben (Hammerzehen, Krallenzehen)
- Schmerzen im Mittelfuß
- Schleimbeutelentzündungen am Zehballen und den benachbarten Kleinzehen
- Arthrose im Großzehen-Grundgelenk
Therapiemöglichkeiten
Vor der Operation wird steht eine umfassende Diagnose, um den gesamten Umfang der Erkrankung genau zu erfassen.
Neben der Begradigung der Knochenachse ist auch eine Weichteilkorrektur erforderlich, um ein langfristig gutes Ergebnis erzielen zu können.
In der Entlastungsphase (ca. 4 Wochen nach der OP) sollte ein Spezialschuh getragen werden, so dass Bänder und Knochen heilen können.
Nach weiteren 4 Wochen der Belastungsphase sollten Sie wieder normal gehen können.
Hallux rigidus (Steife Großzehe)
Bei einem Hallux rigidus sorgt ein Verschleiß des ersten Zehgelenkes für einen zunehmenden Schmerz, bis ein normales Abrollen des Fußes nicht mehr möglich ist. Die Ursachen für einen Hallux rigidus können erbliche Vorbelastung sowie dauerhafte Über- bzw. Fehlbelastung sein.
Therapiemöglichkeiten
Konservative Therapien können die Beschwerden lindern. Falls diese nicht ausreichen, stehen verschiedene Möglichkeiten einer operativen Behandlung zur Verfügung. Man unterscheidet zwischen gelenkerhaltenden Maßnahmen, die zur Optimierung der Abrollbewegung dienen und gelenkersetzenden bzw. -versteifenden Maßnahmen.
Gelenkversteifung (Arthrodese)
Hierbei werden die beiden Gelenkflächen miteinander verbunden, nachdem der erkrankte Knorpel aus dem Gelenk entfernt wurde. Nach der Abheilphase sind eine vollständige Belastung und ein Abrollen des Fußes wieder möglich.
Durch Tragen eines Spezialschuhs ist es möglich, den Fuß direkt nach der Operation bis zur Schmerzgrenze zu belasten. Die vollständige Abheilung ist in der Regel nach ca. 8 Wochen abgeschlossen.